Der Bannwald im Niemandsland zwischen Eberstadt und Pfungstadt soll für eine Erweiterung der Major-Karl-Plagge-Kaserne abgeholzt werden. Nicht mit uns! Niemandswald bleibt!
Der Bannwald im Niemandsland bietet eine Heimat für 41 Pflanzenarten, die auf der Roten Liste stehen. Sechs Pflanzenarten sind in Hessen, der Region Südwest Hessens und/oder in Deutschland stark gefährdet, der Kreuz-Enzian ist in der Region Südwest sogar vom Aussterben bedroht.
Weiterhin leben im Niemandswald zahlreiche teilweise gefährdete oder streng geschützte Arten: 48 Brutvogel-, 10 Fledermaus-, 3 Reptilien und 6 Amphibienarten. Auch der streng geschützte Heldbock sowie 24 Tagfalter-, 19 Heuschrecken- und 11 Libellenarten, von denen einige gefährdet sind und/oder besonderem gesetzlichen Schutz unterliegen, wurden hier erfasst.
Es gibt nicht genügend vergleichbare Flächen in der Region, um einen Ausgleich für diesen besonderen bedrohten Lebens- und Naturraum zu schaffen.
Die Rodung von 22,1 ha Bannwald zielt darauf ab, mehr Platz für die Major-Karl-Plagge-Kaserne (MKPK) zu schaffen. Heute lagern dort Bundeswehrmaterialien und Sanitätsmaterial. Weil die Starkenburgkaserne geschlossen wird, ist jetzt auch noch die Verlagerung der Heeresinstandsetzungslogistik (HIL) hierher geplant.
Zukünftig würden in der MKPK deutlich mehr Munition, Verbrauchs- und Anlagegüter für Waffensysteme und Ausrüstung auch anderer Nationen gelagert werden. Pfungstadt würde zum logistischen Knotenpunkt für Marschbewegungen von Streitkräften durch Deutschland werden.
Die Bundeswehr hält die Kaserne für den Hauptzweck in der Region und setzt sich über Teile des Hessischen Waldschutzgesetzes hinweg.
Obwohl keine ausreichenden Ausgleichsflächen für den gerodeten Wald im gleichen Naturraum gefunden werden können und ein größeres öffentliches Interesse an einem intakten Naherholungsgebiet besteht, wurde die Rodung genehmigt.
Menschen, die seit 60 Jahren in der Nähe der Kaserne leben, sollen aus ihren Häusern vertrieben werden.
Während mit dem Bau einer Raddirektverbindung entlang der B3 versucht wird, grüne Mobilität zu fördern, wird im Zuge des Kasernenausbaus täglich mit 380 zusätzlichen Fahrten des Individualverkehrs und drei Schwerlastanlieferungen gerechnet.
Noch ist es jedoch nicht zu spät, dagegen vorzugehen. Dank der Waldschonzeiten im Sommerhalbjahr können wir mit unserem Protest bis zum 01.10. noch einem Großteil der geplanten Arbeiten einen Riegel vorschieben!
Statt noch mehr Militarisierung wollen wir unseren Bannwald erhalten! Kein weiteres Stück Niemandsland soll der Aufrüstung dienen, die Region zu einem attraktiveren Angriffsziel machen und unsere Natur gefährden.
Wir fordern stattdessen eine bessere Pflege der regionalen Wälder als Rüstung gegen die Klimakrise und für Frieden!
Unfassbar, dass im Jahr 2025 immer noch wertvolle Naturflächen für Aufrüstung und Militärlogistik geopfert werden sollen – und das mitten in einer eskalierenden Klimakrise! Der Niemandswald ist kein „Niemandsland“, sondern ein einzigartiger Lebensraum für bedrohte Arten, ein Naherholungsgebiet und ein Bollwerk gegen die Folgen des Klimawandels.
Die geplante Rodung von über 22 Hektar Bannwald ist nicht nur ökologisch unverantwortlich, sondern auch politisch ein fatales Signal: Statt Wälder zu schützen, wird weiter militarisiert – auf Kosten von Mensch und Natur.
Kein weiterer Schritt in Richtung Militarisierung auf dem Rücken der Natur und der Menschen vor Ort. Der Wald bleibt – weil wir ihn schützen!
Solidarität mit allen, die sich für den Erhalt des Niemandswalds einsetzen. ✊🌳
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